Sieger des MINToringSI Jahrgangs 2015 gekürt

Sieger der MINToringSi Projektphase 2015: (v.l.n.r.) Dr. Bernd Klose, Prof. Dr. Thomas Seeger, Leo Fischer, Tim Elter, Domenic Gust, Tobias Adam, Jona Irle, Werner Hücking, MINTor Daniel Herrmann, Dipl.-Ing. Jörg Dienenthal (Krankheitsbedingt fehlte das sechste Gruppenmitglied: Tom Lorenz Klein)

Im Rahmen des MINToringSi-Programms wurde im Haus der Siegerländer Wirtschaft eine von fünf Gruppen zum Sieger der fünf  Monate dauernden Projektphase gekürt. Das Projekt der Gruppe – eine Blinkeranlage für Fahrräder mit zugehöriger Funktionsweste. Nach der vorangegangenen schriftlichen Ausarbeitung der Projekte hatten die Gruppen die Gelegenheit, ihre Projekte inklusive der konstruierten Prototypen einem interessierten Publikum aus Vertretern von Unternehmen, Lehrern und Eltern zu präsentieren. Die Bandbreite der vorgestellten Arbeiten umfasste neben dem Siegerprojekt die Entwicklung einer Laserharfe, den Bau eines Bakterien-Brutkastens und eines „Sun-Freezers“ sowie eine Idee zum Recycling von Thermoplast-Kunststoffen.

„Neben der guten Dokumentation, der guten Recherche und der Präsentation der Arbeit, stach insbesondere die Idee heraus, einen vertrauten Alltagsgegenstand um Funktionalitäten der Moderne zu erweitern.“, erläuterte Dr. Bernd Klose, Programmleiter seitens der Universität Siegen die Juryentscheidung in seiner Laudatio. „Die Gruppe setzte sich intensiv mit ihrer Idee auseinander und hat sogar eine kleine Umfrage zur Relevanz ihres Projektes gestartet. Wichtig war ihnen, die Sicherheit für Fahrradfahrer im Straßenverkehr zu erhöhen“ ergänzt Christina B. Schmidt, Programmbetreuerin seitens des Verbandes der Siegerländer Metallindustriellen e.V. (VdSM).  Das Ergebnis des Projektes, ein mit Blinkanlage ausgestattetes Fahrrad, sowie eine dazugehörige per Funk angesteuerte  Weste mit daran befestigten LED, konnte dem beeindruckten Publikum funktionstüchtig vorgestellt werden.

MINToringSi fördert seit 2008 in jeweils drei Jahre dauernden Mentoren-Beziehungen den Übergang von der Schule an die Hochschule. „Wir möchten mit diesem Programm dazu beitragen, die Fachkräftesicherung auch für unsere Unternehmen zu unterstützen. Es setzt daher auch auf die mit den naturwissenschaftlich-technischen Fächern verbundene Faszination, die die Teilnehmenden zusätzlich für ein Studium motiviert“ schildert Jörg Dienenthal, Vorsitzender des VdSM die Hintergründe.

Werner Hücking, der sich für das Programm seitens der Bezirksregierung Arnsberg stark macht, wünscht sich, „dass das Programm auch anderen Schülerinnen und Schülern Mut macht, sich mit den MINT-Fächern zu beschäftigen. Ein solides Studium in diesem Bereich abzuschließen ist nicht nur besonders Begabten möglich, vor allem bei den bemerkenswert guten Betreuungsverhältnissen an der Universität Siegen.“

Prof. Dr. Thomas Seeger, Prodekan für Qualität und Internationales der Naturwissenschaftlich-Technischen Fakultät der Universität Siegen, ergänzt aus Elternsicht die positiven Effekte, die die Teilnahme an Förderprogrammen dieser Art auf die Teilnehmenden habe: „Die Jugendlichen entwickeln sich, werden sich ihrer Stärken bewusst und lernen, als Team zu agieren. Auch durch die Konfrontation mit Schwierigkeiten im Projekt wächst der Erfahrungshorizont der Teilnehmenden.“

Die Zukunft lernt im Kindergarten und in der Grundschule

Prof. Dr. Gisela Lück führte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch kleine Experimente durch.

„Naturwissenschaftliche Bildung schon im Kindergarten und in der Grundschule: sprachfördernd, inklusionssensibel und mit spannenden Experimenten“ – das war das Thema einer Vortragsveranstaltung für Erzieherinnen und Erzieher aus Kindertagesstätten in Siegen-Wittgenstein, die kürzlich im Haus der Siegerländer Wirtschaft in Siegen stattfand. Die Veranstaltung wurde von den Arbeitgeberverbänden Siegen-Wittgenstein angeboten und durchgeführt.

Expertin auf dem Gebiet der naturwissenschaftlichen Früherziehung und Referentin der Veranstaltung war Prof. Dr. Gisela Lück, Chemiedidaktikerin an der Universität Bielefeld: „Bereits im Vorschulalter nehmen Kinder an den Dingen ihrer Umgebung Anteil und versuchen, die Zusammenhänge ihres Umfelds zu ergründen. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass sogar schon bei Drei- bis Fünfjährigen die entwicklungspsychologischen Voraussetzungen für einen Zugang zu naturwissenschaftlichen Phänomenen angelegt sind. Diesem nachweisbaren Interesse der Kinder kommt das bisherige Bildungsangebot aber nicht nach. Aus diesem Grunde haben wir spannende Experimente für Kinder im Kindergartenalter entwickelt, in denen sie erste Erfahrungen mit der unbelebten Natur machen.“

Kindergartenkinder sind begeistert dabei, wenn es um das Erkunden von Naturphänomenen geht. Auch im Grundschulalter setzt sich dieses Interesse fort. Daher ist es begrüßenswert, dass die Bildungsvereinbarungen für die Kita und die Lehrpläne für den Sachunterricht Naturphänomene verstärkt berücksichtigen. Dennoch stößt die praktische Umsetzung im Alltag oft auch auf Grenzen, weil die Heterogenität der Lerngruppen zu groß oder andere Themenfelder wie sprachliche Förderung ebenfalls einen hohen Stellenwert einnehmen. Der Vortrag von Frau Prof. Dr. Gisela Lück zeigte Wege auf, wie durch naturwissenschaftliche Bildung im frühen Kindesalter sowohl unterschiedliche Lerngruppen gleichzeitig gefördert werden und zudem auch sprachliche Kompetenzen unterstützt werden können. Er gab zudem einen Überblick über die Möglichkeiten naturwissenschaftlicher Förderung in Kindergarten und Grundschule, wobei ein besonderer Stellenwert auf neuere Untersuchungsergebnisse zur Förderung von Kindern mit Lernbarrieren gelegt wurde. Zudem wurden entwicklungs- und lernpsychologische Aspekte vorgestellt, die verdeutlichen, warum die frühe Hinführung zu naturwissenschaftlichen Phänomenen wirksam ist. Kleinere Experimente während des Vortrags forderten zum Nachmachen für zu Hause auf.

Die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein engagieren sich schon seit einigen Jahren auf dem Gebiet der MINT-Bildung. MINT steht dabei für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Gerade diese Bereiche sind es, die in der heimischen Industrie besonders nachgefragt werden und bei denen inzwischen ein immer größer werdender Mangel an qualifizierten Nachwuchskräften festzustellen ist. Die Innovationskraft und die Leistungsfähigkeit der Ingenieure und der qualifizierten gewerblich-technischen Fachkräfte sind jedoch maßgeblich für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Siegen-Wittgenstein. Sowohl aus Arbeitgebersicht wie auch aus gesellschaftspolitischer Perspektive haben die Arbeitgeberverbände deshalb ein großes Interesse daran, die naturwissenschaftliche Früherziehung gezielt in ihrer Verbandsregion zu unterstützen.

Diese Vortragsveranstaltung ergänzt die inzwischen vielfältigen MINT-Aktivitäten der Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgen­stein. Dazu gehören beispielsweise auch der Einsatz der Miniphänomenta in Grundschulen oder das Projekt MINToringSi, die Begleitung von Abiturienten auf ihrem Weg in ein Studium.

Deutsche Schüler sind keine finanziellen Analphabeten

Ein Budget kalkulieren, online überweisen, die Altersvorsorge planen – können 15- und 16-Jährige das? Siegener Wissenschaftler haben das in einer Studie untersucht.

In den kürzlich veröffentlichten PISA-Ergebnissen zur finanziellen Bildung von Jugendlichen schneiden viele Länder schlecht ab. Deutschland nicht – es hatte gar nicht teilgenommen. Wirtschaftswissenschaftler Dr. Michael Schuhen und Susanne Schürkmann vom Zentrum für ökonomische Bildung (ZöBiS) der Universität Siegen finden das richtig. Die PISA-Studie sei wenig aussagekräftig, sagen sie. Deshalb haben die beiden seit 2012 eine eigene Studie zu den finanziellen Kompetenzen deutscher Jugendlicher durchgeführt. Eines der Ergebnisse lautet: Deutsche Schülerinnen und Schüler sind nicht pauschal finanzielle Analphabeten. Bei den Themen Schulden und Versicherungen haben sie aber großen Nachholbedarf.

„Wir bestärken Deutschland darin, nicht an der PISA-Studie teilzunehmen, weil es dabei im Wesentlichen um mathematische Kenntnisse geht“, sagt Michael Schuhen. „Nur weil wir rechnen können, verstehen wir aber nicht automatisch wirtschaftliche Zusammenhänge“, erklärt er seine Kritik. Ihre eigene, nicht repräsentative Studie haben die Siegener Wissenschaftler deshalb anders konzipiert. Sie gaben den 400 teilnehmenden SchülerInnen Tools an die Hand, zum Beispiel einen Sparratenrechner, mit dessen Hilfe die 15- und 16-Jährigen Situationen aus dem echten Leben einschätzen sollten. Die Jugendlichen sollten im Test zum Beispiel erkennen, wie sie die Rentenlücke bei der Altersvorsorge schließen können. Entscheidend sei nicht die Zahl oder der Prozentsatz am Ende des Rechenweges, meint Schuhen. „Wenn mir mein Rechner einen Wert von 2,3 Prozent anzeigt, sagt mir das erstmal gar nichts. Ich muss wissen, wie ich die Zahl bewerte und wie sie sich auf meine Entscheidung auswirkt.“

Im Test sollten die SchülerInnen einschätzen, wie sicher oder risikobehaftet ihre Geldanlage ist, wie sie das Budget für ihren Einkauf kalkulieren, oder wie sie online eine Rechnung überweisen. Die reinen Rechenschritte konnten die meisten SchülerInnen gut lösen, ebenso gut konnten sie Online-Tools nutzen. Schwierig wurde es, wenn sie das Ergebnis auf ihre konkrete Lebensplanung übertragen oder Entscheidungen treffen sollten. „Da fehlt es schulformübergreifend an entsprechenden Kompetenzen“, erklärt Susanne Schürkmann. Die ForscherInnen fordern deshalb, ein institutionalisiertes Schulfach mit gut ausgebildeten Lehrern, wie es momentan in NRW diskutiert wird.

Das Problem liege darin, dass in Deutschland im Alltag selten über Themen wie Schulden oder Versicherungen geredet würde, beziehungsweise erst, wenn die Krise schon da sei. Schulden seien in Deutschland verbreitet ein Tabu-Thema. Beim Thema Sparen, also der Vermögensbildung, sehe das etwas anders aus. Das lernen Kinder teils schon, wenn sie Taschengeld zur Verfügung haben oder einen Ferienjob machen.

Die Siegener Wissenschaftler möchten keine Erziehungstipps geben. Wichtig ist ihnen, dass alle Kinder die gleichen Chancen haben, ein gewisses Grundlevel an Finanzwissen und -kompetenz zu erlangen. „Was die Jugendlichen mit dem Wissen machen, ist ihre Sache. Wichtig ist, dass sie sich in der Finanzwelt auskennen und nicht abhängig von Empfehlungen oder Entscheidungen anderer sind, die fatale und kostspielige Konsequenzen haben können“, sagt Schürkmann.

Es wird wieder gewerkelt in der „WerkStadt“

Am 24. Juni 2017 findet der Tag der Technik in Siegen bereits zum 8. Mal statt. Auf dem Busbereitstellungsplatz neben dem Lokschuppen kann dann wieder einen ganzen Tag lang vom morgens 11.00 Uhr bis nachmittags 17.00 Uhr geschraubt, gesägt, gegossen, geschweißt, gestaunt und experimentiert werden. „Mit dieser Veranstaltung möchten wir den Menschen in unserer Region zeigen, was unsere Unternehmen so alles drauf haben und was uns bis heute wirtschaftlich stark macht“, so Helmut Hofmann von den Arbeitgeberverbänden Siegen-Wittgenstein.

Getragen und organisiert wird der Tag der Technik vom „Regionalen Netzwerk Technik“, einem Zusammenschluss engagierter Bürger und verschiedener Organisationen, wie dem DGB, den Arbeitgeberverbänden Siegen-Wittgenstein, der Volksbank Siegerland eG, der Industrie- und Handelskammer Siegen und nicht zuletzt der Stadt Siegen. Hinzu kommen als eigentliche Hauptakteure engagierte Unternehmen aus der Region, die einen Tag lang ihre Werkstätten in die Stadt bringen und die Besucher zum selber Ausprobieren und Mitmachen einladen.

In diesem Jahr mit dabei ist erstmalig auch der neue InfoTruck der Metall- und Elektroindustrie. Das Fahrzeug bietet auf zwei Etagen modernste Technik zum Anfassen und zur Berufswahlorientierung.

Bundesweit informieren insgesamt zehn M+E-InfoTrucks kostenfrei an Schulen, öffentlichen Einrichtungen und auf Messen über die Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten in der Metall- und Elektro-Industrie. Dabei steht der Spaß am „selber erleben“ im Vordergrund.

In der unteren Etage gelingt dies mit anschaulichen Experimentierstationen, an denen die Faszination Technik greifbar und erlebbar wird. Die Besucher können selber eine CNC-Maschine programmieren und damit ein Werkstück fräsen. Wer schon immer mal wissen wollte, wie ein Aufzug gesteuert wird oder mit Elektronik-Bausteinen eine Lampe zum Leuchten bringen möchte, ist hier genau richtig. Begleitet werden alle Exponate durch interaktive Aufgabenstellungen und Hintergrundinfos auf Tablets.

Im ganzen InfoTruck sorgen modernste Multimedia-Anwendungen für eine zielgruppengerechte Ansprache. M+E-Branchen und Produkte in ihrer ganzen Breite: So empfängt die Bildschirmgalerie jeden Besucher. Weiter geht´s am 3D-Monitor mit einer Liveschaltung in verschiedene M+E-Unternehmen. Junge Mitarbeiter berichten, was ihnen an ihrem Arbeitsplatz wichtig ist und wie die Ausbildung abläuft.

Der BerufeScout gibt auf einem riesigen Hochkant-Monitor Infos zu den Berufen der Metall- und Elektro-Industrie. Wer noch nicht weiß, welcher Beruf zu ihm passt, kann dies hier spielerisch herausfinden. Und findet auch direkt dazu passende freie Ausbildungsplätze in der Region.

In der zweiten Fahrzeugebene ist Platz für tiefer gehende Informationen. Das Highlight ist der 1,5 Quadratmeter große Multitouchtable: Hier können bis zu sechs Besucher/innen gleichzeitig Arbeitsplätze und Berufe der M+E-Industrie erkunden und selber an der Produktion eines Autos mitwirken. Dabei stehen berufstypische und interaktive Aufgabenstellungen im Vordergrund.

Weitere Infos unter: https://www.me-vermitteln.de/m-e-infotruck

Ausbildungsmesse 2017 am 17. und 18. Mai in der Siegerlandhalle

Ausbildung, Studium, Karriere – bei der Ausbildungsmesse Siegen können sich alle Messebesucher wieder auf umfassende Informationen und informative Workshops freuen. 117 Unternehmen und Institutionen beteiligen sich in diesem Jahr mit einem Ausstellungsstand oder an Gemeinschaftsständen an der Ausbildungsmesse Siegen vom 17. bis 18. Mai. Die Messe findet im großen Saal und im Foyer der Siegerlandhalle statt und ist an beiden Tagen von 13 bis 18 Uhr geöffnet.

Neben den heimischen Unternehmen gehören zu den Ausstellern vier Berufskollegs, drei überbetriebliche Lehrwerkstätten, sechs Handwerksinnungen, die Universität Siegen, die FOM Hochschule, die Agentur für Arbeit Siegen, die Wirtschaftsjunioren Südwestfalen, die Kreishandwerkerschaft, die Handwerkskammer Südwestfalen, der DGB, die IG Metall, die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein, der DEHOGA Westfalen, Karriere Südwestfalen, die Bauwirtschaft Südwestfalen und die IHK. Außerdem stehen vor der Siegerlandhalle der Bau-Bus der Bauwirtschaft Südwestfalen und der M+E-InfoTruck der Metall- und Elektroindustrie für Informationen zur Verfügung.

Mit dem InfoTruck wirbt die Metall- und Elektroindustrie für die duale Ausbildung. Das Interesse der Jugendlichen an dem mit vielen technischen Highlights ausgestatteten Fahrzeug ist auch in Siegen-Wittgenstein enorm.

Die Beteiligung der Aussteller ist bemerkenswert. Egal ob aus Industrie, Handel oder dem Handwerk, es sind alle Ausbildungsgänge vertreten, erläutert IHK-Präsident Felix G. Hensel und lädt die jungen Menschen ein zur Messe: „Hier können sie sich ein umfassendes Bild über die hervorragenden Berufs- und Karriereperspektiven in unserer Region machen.“ Zielgruppe der Messe sind die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 13 und deren Eltern. Frank Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Siegen betont, wie wichtig die Eltern als erste Beraterinnen und Berater für ihre Kinder sind. Doch damit Eltern und Kinder über dasselbe Berufsbild sprechen, empfiehlt er einen gemeinsamen Messerundgang: „Viele Berufe haben sich in den vergangen Jahren stark verändert und die beruflichen Möglichkeiten sind sehr unterschiedlich geworden.“

Die Veranstaltergemeinschaft hat auch ein interessantes Rahmenprogramm entwickelt, das neben dem eigentlichen Messegeschehen zusätzliche Informations- und Beratungsmöglichkeiten liefert. Neu im Programm sind drei Workshops mit den Ausbildungsbotschaftern der IHK. Die Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende, die den Schülerinnen und Schülern anschaulich aus ihrem Berufsalltag berichten werden. Hinzu kommen ein Vortrag über Gesundheitsberufe und ein Vortrag über das duale Studium und alternative Karrieremöglichkeiten.

Die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein informieren an ihrem Stand auf der Ausbildungsmesse in Siegen vor allem über die Ausbildungsangebote in der heimischen Metall- und Elektroindustrie.

Auch für Abiturienten lohnt der Besuch der Ausbildungsmesse: Universität Siegen und IHK stellen zum Beispiel mit DUAL GENIAL einen gemeinsam konzipierten Studiengang dar. Der Studiengang kombiniert die duale Ausbildung zum Industriemechaniker mit dem Bachelor-Studium Maschinenbau. Die Bauwirtschaft Südwestfalen informiert zudem über den dualen Studiengang Bauingenieurwesen für gewerbliche Bauberufe und Bauzeichner. Infos zu den dualen Studiengängen gibt es an den entsprechenden Ständen und in einem Workshop.

Die Veranstaltergemeinschaft freut sich, dass die gemeinschaftliche Initiative wieder ein breites Echo bei den in Siegen-Wittgenstein ansässigen Unternehmen ausgelöst hat. Die ausgezeichnete Resonanz zeige, dass sich die Unternehmen bereits heute auf die demografischen Herausforderungen einstellen. Die Veranstalter hoffen, dass die Messe von vielen interessierten Jugendlichen und deren Eltern genutzt wird.

Die Ausbildungsmesse Siegen bietet viele Informationen zum Thema Ausbildung im Kreis Siegen:

  • Infos zu Berufsbildern und Qualifikationen
  • Trends, Chancen und Perspektiven
  • Ausbildungsbetriebe und Schulen kennen lernen
  • Direkte Kontakte zu Unternehmen
  • Offene Ausbildungsstellen und Praktika
  • Wichtige Informationen auch für Eltern

Deutscher Arbeitgeberpreis für Bildung 2017

Junge Frauen entscheiden sich heute häufiger als früher, aber immer noch zu selten, für eine Ausbildung oder ein Studium im MINT-Bereich. In den vergangenen Jahren ist es in vielen MINT-Berufsgruppen zwar zu einem überproportionalen Zuwachs an weiblichen Beschäftigten gekommen – insgesamt sind Frauen in technischen Berufen in Deutschland und in Siegen-Wittgenstein allerdings immer noch unterrepräsentiert. Wenn es um Technik und Digitalisierung geht, werden immer noch zu viele Mädchen und junge Frauen von Vorurteilen und gesellschaftlichen Rollenklischees gebremst. Dabei bieten diese Bereiche hervorragende und vielfältige Berufschancen. Der Hochtechnologiestandort Deutschland braucht dringend auch Technikerinnen, Meisterinnen, Ingenieurinnen und Informatikerinnen.

Mit dem diesjährigen Deutschen Arbeitgeberpreis für Bildung wollen die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und die Arbeitgeberverbände Siegen-Wittgenstein erfolgreiche Praxisbeispiele von Kindertageseinrichtungen, Schulen, Berufsschulen und Hochschulen auszeichnen, die zeigen, wie sie das Interesse und die Begeisterung von Mädchen und jungen Frauen für Technik und Digitalisierung gezielt unterstützen und Zukunftskompetenzen nachhaltig fördern.

Der Deutsche Arbeitgeberpreis für Bildung 2017 steht daher unter dem Motto:

„Entwickle deine Zukunft!“ – Mädchen und Frauen für Technik und Digitalisierung begeistern

Einsendeschluss ist der 15. August 2017 (Poststempel)

Das Preisgeld in jeder der vier Kategorien beträgt 10.000 €. Auch 2017 wird der Arbeitgeberpreis für Bildung unterstützt von der Deutschen Telekom AG und der Deutschen Bahn AG. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine hochkarätig besetzte Jury, der Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung angehören. Die Preisverleihung findet im Rahmen des Deutschen Arbeitgebertages am 29. November 2017 in Berlin statt.

Die Ausschreibungsunterlagen sind unter www.arbeitgeberpreis-fuer-bildung.de abrufbar.

Eintauchen ins elektronische Schulbuch

Wie sieht der Schulunterricht der Zukunft aus? Das Zentrum für ökonomische Bildung (ZöBiS) der Universität Siegen hat zum vierten Mal Ökonomen, Biologen, Mathematiker, Historiker, aber auch Chemiker und Physiker aus Deutschland, Österreich und Italien nach Siegen eingeladen, um über diese Frage zu diskutieren. Im Kern ging es um den Stellenwert des Schulbuchs im zukünftigen Unterricht und die Überlegung, wie es sich verändern wird.

Hierzu bot die Konferenz einen hervorragenden Einblick. Es wurden fertig entwickelte Produkte wie das „MeBook“ für Mathematik, das „Econ-EBook“ für den Wirtschaftsunterricht und das deutschlandweit am weitesten verbreitete Schulbuch „inf-schule“ für den Informatikunterricht vorgestellt und lebhaft diskutiert.

Daneben standen auch Virtual-Reality-Unterrichtsmaterialien auf dem Prüfstand. So hat der Schulbuchverlag Cornelsen eine „Reise“ durch den Verdauungstrakt für den Biologieunterricht entwickelt. In der virtuellen Realität konnten die Kongressteilnehmer in „inneren Welten“ vordringen. Die Technik macht es möglich: Man schlüpfte in die Rolle eines Sandwichs, das sich auf den Weg durch Magen und Darm machte.

Deutlich wurde, dass alle vorgestellten und diskutierten „Schulbuchformate“ immer noch den Lehrer und die Lehrerin im Blick hatten. „Lehrer unterrichten auch weiterhin die Schülerinnen und Schüler. Ein reines Selbststudium sieht keiner der Teilnehmer der Konferenz“, erklärte Prof. Dr. Hans Jürgen Schlösser, Vorsitzender des ZöBiS. „Die digitalen Formate unterstützen die Lernprozesse und ermöglichen vermehrt kollaboratives Lernen im Unterricht“, so ZöBiS-Geschäftsführer Dr. Michael Schuhen in seinem Fazit.

Ein Tag im Hörsaal

Für einen Tag den Klassenraum gegen einen Hörsaal tauschen. Diese Gelegenheit hatten rund 50 Schülerinnen und Schüler des beruflichen Gymnasiums Technik BBS Betzdorf-Kirchen. Die SchülerInnen der Oberstufe besuchten das Department Maschinenbau der Uni Siegen für einen Tag, um in verschiedene Bereiche des Studiengangs hinein zu schnuppern.

Der Tag wurde von Andreas Martini eröffnet, Academic Advisor vom Department Maschinenbau. Mit einer allgemeinen Einführung und Informationen zum Studium in Siegen stimmte er die Schüler auf die kommenden Veranstaltungen ein. Daran anschließend gab es zwei Kurzvorträge von Professoren des Departments. Professor Robert Brandt stellte seinen Lehrstuhl für Werkstoffsysteme für den Fahrzeugleichtbau am Beispiel der Fahrzeugsicherheit vor. Mithilfe von Filmaufnahmen verschiedener Prüfmethoden zeigte er eindrucksvoll, wie sich die Sicherheit von Personenfahrzeugen entwickelt haben. Professor Bernd Engel vom Lehrstuhl für Umformtechnik schloss inhaltlich an diesen Vortrag an und stellte verschiedene Fragen und Problemstellungen der Herstellung von beispielsweise Autokarosserien vor. Angelehnt an reale Vorlesungen aus dem Studium mussten die Schüler aktiv werden und auf Basis der gegebenen Informationen Problemfelder der Umformtechnik benennen

Nach diesen theoretischen Einblicken starteten die Schülerinnen und Schüler in den praktischen Teil der Veranstaltung. In Kleingruppen wurden in den Laboren verschiedene Experimente und Tests durchgeführt. Arne Björn Busch vom Lehrstuhl für Werkstoffsysteme für den Fahrzeugleichtbau stellte das Forschungsfeld der intrinsischen Hybridverbunde vor. Nach einer theoretischen Einführung in die Thematik und Anwendungsfelder, ging es ins Labor. Dort wurde eine Stahlprobe für die Beschichtung vorbereitet, mit glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) in Verbindung gebracht und anschließend auf ihre Festigkeit geprüft. Einen anderen Aspekt der Materialkunde beleuchtete Dr.-Ing. Rainer Steinheimer vom Lehrstuhl für Umformtechnik. Am Beispiel eines Gurtkäfigs und dessen Verformung bei einem Autounfall demonstrierte er anschaulich die Kräfte, die bei einem solchen Unfall zustande kommen

Timo Scherer, Stefan Krick und Nithin Padavu vom Lehrstuhl für Produktentwicklung führten die SchülerInnen durch die Konstruktion eines Objektes mithilfe der CAD-Programme (computer-aided design) CATIA V5 und CREO 3.0. Die TeilnehmerInnen konnten hierbei ihre Fertigkeiten darin testen, ein Objekt zu erstellen, das anschließend mithilfe des 3D-Drucks gefertigt werden könnte. Das Fachgebiet Arbeitswissenschaft/Ergonomie bot ein umfangreiches Versuchsangebot an, bei denen sich die Schüler mit Fragestellungen aus den Bereichen Produktentwicklung, Akustik und Physiologie auseinandersetzten. Dr.-Ing. Mario Penzkofer, Dr.-Ing. Hartmut Irle und Dr.-Ing. Nicolas Sänger leiteten diese Versuche, bei denen die Schüler noch einmal auf verschiedene Arten selbst aktiv werden konnten.

Zum Abschluss stellte Andreas Martini die Studienmöglichkeiten an der Universität Siegen genauer vor und beantwortete Fragen der Schüler rund um das Studium am Department Maschinenbau.

Schulen können sich wieder für das Berufswahl-SIEGEL bewerben

logo-kleinBislang sind neunzehn weiterführende Schulen aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe für ihre herausragende Berufswahlorientierung von den Wirtschaftsjunioren Südwestfalen mit dem Berufswahl-SIEGEL ausgezeichnet worden. Ab jetzt können sich weitere Schulen aus der Region für das bundesweit einmalige Qualitätszertifikat bewerben. Gleichzeitig beginnt für die Schulen, die vor drei Jahren als erste das SIEGEL erhalten haben, die erste Re-Zertifizierungsrunde, denn das Berufswahl-SIEGEL ist eine Auszeichnung auf Zeit.

„Wir hoffen, dass durch die guten Beispiele aus den ersten Runden weitere Schulen motiviert werden, sich für das Berufswahl-SIEGEL zu bewerben. Die Bewerbungsunterlagen können von unserer Internetseite www.berufswahlsiegel.org heruntergeladen werden. Bewerbungsschluss ist der 2. Februar 2017“, erläutert Gesine Westhäuser von den Wirtschaftsjunioren Südwestfalen. Die Schulen, die für eine Re-Zertifizierung anstehen, erhalten die dafür notwendigen Unterlagen direkt zugeschickt.

Das Bewerbungsverfahren läuft in beiden Fällen in zwei Stufen ab. Zunächst müssen die teilnehmenden Schulen einen Kriterienkatalog etwa  zu Themen und Projekten über die Wirtschafts-, Arbeits- und Berufswelt in Unterricht und Schule, beantworten. Die Auswertung erfolgt durch eine unabhängige Jury. Fällt das jeweilige Ergebnis positiv aus, findet danach eine weitere Auditierung vor Ort in der Schule statt.  Wird auch diese Runde gemeistert, erfolgt am Ende im Sommer 2017 die Verleihung des Berufswahl-SIEGELs.

Neben den Wirtschaftsjunioren Südwestfalen, einem Zusammenschluss junger Unternehmer und angestellter Führungskräfte  arbeiten in der Jury u. a. erfahrene Pädagogen, Vertreter der Agentur für Arbeit, der Kreishandwerkerschaft, der IHK Siegen, der IG Metall und des DGB sowie aus Unternehmen und Arbeitgeberverbänden mit.

„Das Berufswahl-SIEGEL wird nach bundesweit einheitlichen Kriterien vergeben. Es hat dadurch einen sehr hohen Stellenwert und eine besondere Aussagekraft in Bezug auf die Qualität der Berufswahlorientierung an weiterführenden Schulen. Die Wirtschaftsjunioren Südwestfalen unterstützen dieses Projekt, weil davon nicht nur die Schulen profitieren, sondern vor allem die Schülerinnen und Schüler, die besser auf ihre Berufswahl vorbereitet werden“, so Gesine Westhäuser.

Smartphones sind in der Schultüte angekommen

„Frau Lehrerin, warum sind Sie eigentlich nicht in unserer WhatsApp-Gruppe?“ Keine fiktive Frage, sondern eine, die LehrerInnen aktuell im Unterricht begegnet. Wie LehrerInnen Teil des digitalen Alltags ihrer SchülerInnen sein können und sollten, das hat Medienberater Johannes Wentzel nun an der Universität Siegen beantwortet. Im Rahmen der Reihe „Fokus Lehrerbildung“ hat Wentzel vor Lehramts-Studierenden zum Umgang mit der digitalen Lebenswelt von Jugendlichen referiert. „Smartphones sind heute schon in der Schultüte angekommen“, sagt Wentzel. Rund ein Fünftel der Fünftklässler sei heute bei Facebook unterwegs, umso mehr bei Portalen wie Youtube, Instagram oder Snapchat. Er sehe LehrerInnen zwar nicht in der Pflicht, 24 Stunden online zu sein und ihre Privatsphäre zu opfern. Andererseits, wenn die Lehrkraft gar nicht in der digitalen Welt der SchülerInnen anwesend ist, erfahre sie von Gefahren wie Cybermobbing oder Sexting spät oder gar nicht. Eine mögliche Lösung des Dilemmas: „Beide Seiten müssen frühzeitig die nötige Medienkompetenz aufbauen“, sagt Ulf Krippendorf vom Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) an der Universität Siegen. Krippendorf organisiert Weiterqualifizierungsangebote für Lehramts-Studierende und hat Wentzel zum Vortrag in die Lernwerkstatt Lehrerbildung eingeladen. Schon in der Grundschule, so Krippendorf, sollten sich LehrerInnen Konzepte überlegen, wie sie Nutzen und Gefahren der digitalen Welt fächerübergreifend in den Unterricht einbinden wollen. SchülerInnen sollten zum Beispiel lernen, wie sie Suchmaschinen wie Google effizient nutzen, aber auch ein Bewusstsein für mögliche Gefahren entwickeln, wenn sie private Bilder oder Videos in sozialen Netzwerken teilen. „Um dem Gruppenzwang von WhatsApp oder anderen Sozialen Medien zu entgehen, könnten Schulen auch ein eigenes soziales Netzwerk mit entsprechenden Funktionalitäten für alle Schulmitglieder aufbauen, um Rechtssicherheit und Datenschutz zu gewährleisten und die Schulgemeinschaft zu stärken“, schlägt Krippendorf vor. Gleichzeitig könnten über diese Plattformen auch E-Learning-Angebote organisiert werden. Es gebe bereits Modellschulen, die diesen Ansatz verfolgen. Medienberater Johannes Wentzel hatte nicht nur einen Appell an die angehenden LehrerInnen, sondern auch an die Eltern: „Die Medienerziehung darf nicht erst in der Schule starten. Eltern müssen besonders auf die Offline-Zeit ihrer Kinder achten. Die Kinder lernen die nicht-mediale Zeit schätzen.“ Der Referent wünscht sich eine ausgeprägte Debatte in Schulen und einen Austausch mit den Eltern. „Das kommt leider kaum vor“, betonte er, „es bedarf eines Diskurs, der über den Datenschutz hinausgeht. Viele Eltern, aber auch Lehrer bekommen nichts, oder wenig davon mit, was Kinder im Internet machen.“

Der Vortrag zu „Digitalen Lebenswelten von Jugendlichen im schulischen Alltag“ ist Teil der Reihe „Fokus Lehrerbildung“ und entstand durch die Zusammenarbeit zwischen dem Sonderforschungsbereich „Medien der Kooperation“, der OASE Lernwerkstatt und dem Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung an der Universität Siegen. Der Medienberater Johannes Wentzel war zum zweiten Mal in diesem Jahr an der Siegener Uni: Auf Einladung von Prof. Dr. Jutta Wiesemann referierte er im Juni bereits in der OASE Lernwerkstatt über Medien in Vorschule und Grundschule.

Mehr zum Thema „Frühe Kindheit und Smartphone“

Prof. Dr. Jutta Wiesemann, Mitglied des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Medien der Kooperation“ forscht zur Mediensozialisation von Kindern im Vorschulalter. Im SFB-Teilprojekt „Frühe Kindheit und Smartphone“ untersucht Wiesemann die Medienpraktiken von Vorschulkindern und welche tiefgreifenden Veränderungen in den elementaren Kommunikations-, Sozialisations- und Lernprozessen durch die neuen Medien erfolgen.